Vorgeschichte
Obwohl wir im Jahre 2001 das (erst) 50-jährige Vereinsjubiläum feiern, muss das eigentliche Gründungsjahr wohl 1923 gewesen sein. Im katholischen Arbeiterverein “St. Paulus“ schlossen sich unter der Leitung von Lehrer Heinrich Schroten und Gewerbeoberlehrer August Wessels sportbegeisterte Mitglieder zusammen, die sich sportlich betätigen wollten. Vor allem Turnen und Leichtathletik sollten im Vordergrund stehen.
Das erste Leichtathletik-Sportfest wurde in den Anlagen der Gaststätte Bisping-Waldesruh durchgeführt. Da kein Sportgelände zur Verfügung stand, wurden die einzelnen Wettkämpfe auf der Straße, der Weitsprung im Garten der Gaststätte ausgetragen.
Im Jahre 1926/27 wurde eine Handballabteilung gegründet. Die Fußballabteilung wurde erst 1928 angegliedert.
Am 11.August 1929, dem 10.Jahrestag der Vollendung der Weimarer Verfassung, übergab die Stadt Emsdetten dem Spielverein Emsdetten eine neue Stadionanlage, das heutigen “Salvus-Stadion“. DJK Fortuna übernahm den bis dahin vom Spielverein genutzten Sportplatz nahe der Gaststätte Molkenbuhr in Sinningen.
1931/32 wurde ein zweiter DJK-Verein gegründet, der sich “DJK Arminia Emsdetten“ nannte. Auf dem vom Gastwirt König (Gaststätte Teekotten) bereitgestellten Gelände wurde ein fester Rasenplatz angelegt.
1933 übernahmen die Nationalsozialisten die Regierung in Deutschland. Damit waren die Tage für DJK Fortuna und DJK Arminia vorerst gezählt. Das Parteimerkblatt Nr.: 2 bestimmte u.a.: Laut Gaubefehl vom 25. April 1934 sind aus gründen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung zum Schutze von Volk und Staat sämtliche katholischen Jugendverbände und Jugendmännervereine mit sofortiger Wirkung zu verbieten.
Auf katholische Vereine und deren einzelnen Mitglieder wurde drohend und zwingend eingewirkt.
Am 24. August 1938 wurde in ganz Deutschland auch die Deutsche Jugendkraft polizeilich aufgelöst und ihr Vermögen beschlagnahmt. Hiervon waren auch die Emsdettener DJK-Vereine Fortuna und Arminia betroffen.
Nach Kriegsende 1945 war der Spielbetrieb zunächst noch untersagt. Die britische Militärregierung Burgsteinfurt ließ mit Anordnung vom 3. November 1945 den Sportbetrieb für 18 namentlich genannte Vereine im Kreis wieder zu. In Emsdetten zählten der Turnverein, die Spielvereinigung und Borussia dazu;
Fortuna Emsdetten wurde nicht genannt.
1951 war es dann soweit: Am 1. August wurde DJK Fortuna Emsdetten (wieder) gegründet!
In der Gaststätte “kleine Beik“ fand auf Initiative von Kaplan Berger die Gründungsversammlung statt. Zu den Gründungsvätern zählten neben vielen anderen Linus Bröker, Paul Hölscher, Robert Abelmann, Georg Kullas, Bernd Schulte, Werner Rautland und Bernhard Tiltmann. Als Name des Vereins wurde der Name der “alten“ Emsdettener Fortuna bestimmt. Ein offizieller Vorstand wurde noch nicht gewählt. Die anfallenden organisatorischen Arbeiten wurden zunächst von Kaplan Berger und später von Linus Bröker übernommen. Als Vereinsfarben erkor man die Farben blau und weiß; als Vereinslokal wurde das Kolpinghaus ausgewählt.
Zunächst nahm eine Seniorenmannschaft den Spielbetrieb auf; bereits wenige Wochen später konnte Fortuna Emsdetten eine Jugend- und eine Schülermannschaft melden. Mit der Gründung einer Handball und einer Tischtennisabteilung trat man in direkte Konkurrenz zu anderen Emsdettener Vereinen.
1952 stellten die Fortunen den Antrag auf Zuweisung des Spielfeldes an der Kreisberufsschule als ständige Sportanlage. Heute steht dort die Euregiohalle. Der Antrag wurde abgelehnt.
Auch die Aufnahme in den Westdeutschen Fußballverband ließ einige Zeit auf sich warten. Bevor in der Saison 1952/53 der Spielbetrieb in der Kreisliga B als Verbandsmitglied aufgenommen werden konnte (Fortuna zählte bereits 183 Mitglieder), wurde die Zeit mit Freundschaftsspielen überbrückt.
Kaplan Berger verließ 1953 Emsdetten, um als Pfarrrektor in Reken seine seelsorgerische Aufgabe zu erfüllen. Dies machte sich in den Folgejahren stark bemerkbar. Es fehlte die ordnende Hand, die den Verein zusammen hielt. Später stellte sich dann Kaplan Markfort als geistliche Beirat zur Verfügung. Ihm folgte Pastor Kolve von der St.-Josef-Pfarre, der das Amt des Präses übernahm.
1954 wurde der Aufstieg in die 1.Kreisklasse knapp verpasst. In den Folgejahren sorgte die Tischtennis-Abteilung für mehr Aufsehen als die Fußballer. Spitzenspieler wie Georg Beike, Robert Meiners und Erwin Wegmann errangen achtbare Erfolge, z.B. bei den Vereins-, Stadt- und Kreismeisterschaften.
1956 wechselte Fortuna das Vereinslokal, vom Kolpinghaus zog man in die Gaststätte Düsterbeck, Kolpingstraße.
Im Jahre 1963 zählte der Verein nur noch 65 Mitglieder. Von den Gründungsmitgliedern waren lediglich nur noch Bernhard Tiltmann und Werner Rautland aktiv für den Verein tätig.
Eine Altherrenmannschaft nahm 1964 erstmals am Spielbetrieb teil. In diesem Jahr wechselte man erneut das Vereinslokal. Die Gaststätte “kleine Bike“ erhielt den Zuschlag.
Im Oktober wurde der Antrag des Vereins, den Rasenplatz am Stadion für die Meisterschaftsspiele der ersten Mannschaft freizugeben, vom Sportausschuss der Stadt Emsdetten abgelehnt. Eine starke Belastung des Rasenplatzes sei nicht vertretbar. Stattdessen wurde den Fortunen der Platz am Grünring zugewiesen. In Abstimmung mit dem Turnverein konnten dort am Wochenende zwei Spiele ausgetragen werden.
Einen großen sportlichen Erfolg konnte die DJK im DFB-Pokal nach der Saison 1966/67 feiern. In einem echten Pokalfight am Grünring behielt die Kreisliga B-Truppe gegen die Bezirksliga-Kicker der Emsdettener Borussen die Oberhand. In der nächsten Runde musste man sich aber dem SV Mesum mit 2:3 geschlagen geben. In der Saison 1968/69 folgte ein sportlicher Tiefpunkt, der Abstieg in die Kreisliga C.
1969 war ein ereignisreiches Jahr für den Verein
Karl Lüttkemöller übernahm das Amt des 1. Vorsitzenden. In dem selben Jahr wurde er bei der Vereinshauptversammlung des DJK-Kreisverbandes Emsland als Fußballfachwart wiedergewählt.
Benno Theele, der bereits seit 10 Jahren als Geschäftsführer des Vereins tätig war, wurde das DJK-Ehrenabzeichen in Silber für “treue Dienste und hervorragenden Einsatz zum Segen der Sportpflege in katholischer Gemeinschaft“ verliehen.
Im September erschien die erste Ausgabe der von Bernhard Bruch ins Leben gerufenen “Fortunen-Information“, der ersten Vereinszeitung der DJK Fortuna Emsdetten.
Eine besonders erfreuliche Nachricht konnten die Fortunen im Oktober vermelden: Die Neugründung einer Schüler-Abteilung, die von Günter Wargers, Adolf Büchter und Bernhard Bruch betreut wurden. 1970 konnten bereits 3 Schülermannschaften gestellt werden.
Im Juni 1970 feierten die Fortunen das 19. Stiftungsfest seit der (Wieder-) Gründung des Vereins. Bei diesem Anlass wurde den Sportkameraden Adolf, Ewald und Josef Büchter, Josef Kortemann sowie Kurt Wermers die Ehrennadel des DJK-Diözesanverbandes verliehen.
1972 schaffte die 1.Mannschaft unter Spielertrainer Josef Röwerkämper endlich den Wiederaufstieg in die 2.Kreisklasse. Die Jugendarbeit hatte sich somit bezahlt gemacht, denn in dieser Saison wurden nicht wenige als sechs ehemalige Jugendspieler in der ersten Mannschaft eingesetzt.
In dem selben Jahr erhielt Günter Wargers für 10 Jährige Jugendarbeit das silberne Jugendleiter-Ehrenabzeichen des Westf. Fußballverbandes.
Auf der Jahreshauptversammlung 1973 gaben Waldemar Trotnow und Benno Theele, der fast 14 Jahre als Geschäftsführer tätig war, ihr Ausscheiden aus dem Vorstand bekannt.
1974 stellte Fortuna Emsdetten mit Karl Lüttkemöller (2.Vors.) Günter Wargers (Kreisjugendleiter), Franz-Josef Greiwe (Fußballfachwart) und Bernhard Bruch (Kassenprüfer) 3 Vorstandsmitglieder und einen Kassenprüfer des DJK-Kreisverbandes Emsland. Die Jahreshauptversammlung 1974 wurde von einer traurigen Nachricht überschattet. Mit Bestürzung erhielten die zahlreich erschienenen Mitglieder vom Tod des Jugendobmanns Hubert Pühs Kenntnis. Er war bei einem tragischen Unglücksfall ums Leben gekommen.
Das 25-jährige Vereinsjubiläum wurde im Juni 1976 mit einer Festwoche gefeiert. Höhepunkt war der Abschlussball im Kolpinghaus. Dem Verein gehörten im Jubiläumsjahr 167 Mitglieder an.
1976 fand auch die erste Weihnachtsfeier der Jugendabteilung statt. Seither lud der Jugendvorstand alle Jahre wieder Spieler und Eltern in das Pfarrheim der St.-Josef-Gemeinde zu Kaffee und Kuchen ein. Leider ist dieser Brauch mittlerweile eingeschlafen.
Sein Amt des 1.Vorsitzenden legte Karl Lüttkemöller 1977 nieder. Zu seinem Nachfolger wurde Wolfgang Pühs gewählt. Nach einem Jahr Amtszeit übernahm Karl Lüttkemöller wieder die Amtsgeschäfte.
Das bis dahin wohl herausragendste Ereignis der Vereinsgeschichte war der Aufstieg in die Kreisklasse A in der Saison 1978/79. Nach mehreren Anläufen belegte man unter Trainer Günter Dieckmann Platz 2 der Abschlusstabelle.
Der Klassenunterschied war allerdings zu groß, so das bereits in der Folgesaison der Wiederabstieg zu beklagen war.
Erstmals seit Bestehen der DJK übernahm 1988 eine Frau, Gertrud Kröger, die bereits mehrere Jahre als Kassiererin im Verein tätig war, die Führung der Jugendabteilung. Demgegenüber musste die Damenmannschaft aus Personalmangel vom Spielbetrieb abgemeldet werden.
Nach 6-jähriger Zusammenarbeit verließ Trainer Büscher den Verein, sein Nachfolger wurde Helmut Rehme. Der erhoffte frische Wind blieb aus, und nach der Hinrunde drohte der Abstieg. Nach intensiven Gesprächen trennte man sich in gegenseitigem Einvernehmen. Herbert Schlüter, selbst langjähriger Spieler der “Ersten“ und Geschäftsführer des Vereins, übernahm das Traineramt. Unterstützt wurde er von Georg Tecklenborg.
Im Mai 1989 wurde das neue DJK-Sportgelände “Lange Water“ fertig gestellt. Anlässlich der Einweihung veranstaltete Fortuna im Juni eine große Festwoche.
Sportlich musste das Ziel nun heißen, mittelfristig den Aufstieg in die Kreisliga A zu schaffen.
In der Saison 1989/90 übernahm Georg Tecklenborg das Amt des Cheftrainers. Auf der Jahreshauptversammlung Anfang 1990 wurde Ludger Brinkmann einstimmig zum Nachfolger des 1. Vorsitzenden Peter Wagers gewählt, der nach 4-jähriger Amtszeit nicht mehr kandidierte. “Lui“ betonte, seine Arbeit besonders auf den Nachwuchs zu konzentrieren.
Die Saison schloss die 1. Mannschaft als Gruppenerster, punktgleich mit dem SC Nordwalde ab. Das Endspiel wurde im 1:6 Toren verloren, sodass der Aufstieg dahin war.
Durch den enormen Einsatz vieler Fortunenmitglieder gelang es, das Vereinsheim pünktlich zum Beginn der Saison 19992/93 fertigzustellen.
Für die Saison 1992/93 konnten sechs neue Spieler verpflichtet werden. Der Wiederaufstieg konnte aber weder in dieser noch in der nächsten Spielzeit erreicht werden.
Die Verpflichtung des Spielertrainers Michael Baum zur Saison 1994/94 erwies sich als Glücksgriff. Auf Anhieb wurde der Aufstieg geschafft, und zwar mit dem sensationellen Ergebnis von 60:0 Punkten! Die “Zweite“ errang ebenfalls den Meistertitel und schaffte den Aufstieg in die Kreisliga B. Auch im Jugendbereich ging es steil aufwärts. Gleich drei Mannschaften wurden in ihren Klassen Meister. Außerdem konnte erstmals seit vielen Jahren wieder eine A-Jugend gemeldet werden.
Auf der Jahreshauptversammlung 1996 stellte Ludger Brinkmann sein Amt nach 6-jähriger Tätigkeit zur Verfügung. Sein Nachfolger wurde Frank Schilling. Als Dank für unermüdliche Einsatz und langjähriges Engagement wurde Karl Lüttkemöller zum Ehrenvorsitzenden des Vereins ernannt.
Nach der Saison 1996/97 verließ Spielertrainer Michael Baum nach drei erfolgreichen Jahren den Verein Richtung FC Eintracht Rheine II.
Nachdem zwischenzeitlich Franz-Josef Schmedding und Werner Dierkes das Traineramt übernommen hatten, verpflichtete man zu beginn der Saison 1998/99 Spielertrainer Uwe Göbel, der zum Ende der Saison 2000/2001 den Verein verlassen hatte.
Auf Initiative von H.-J. Feld und H. Wahden wurde 1998 erstmals ein großes Jugendturnier auf “Lange Water“ veranstaltet. Als Schirmherr konnte Dieter Klupsch gewonnen werden. Der Name des Turniers, das sich größter Beliebtheit und an dem in diesem Jahr etwa (150) Jugendmannschaften teilnahmen, lautet daher “Dieter-Klupsch-Cup“ (Seid 2006 Fortuna-Jugendcup)
Da die Mitgliederzahl der Fortunen – insbesondere im Schüler- und Jugendbereich – in den letzten Jahren ständig wuchs, wurde die Notwendigkeit, dem Platzmangel durch zusätzliche Umkleidekabinen zu begegnen, immer deutlicher. In diesem Jahr gab es – insbesondere durch den unermüdlichen Einsatz von Seniorenobmann Ludger Brinkmann und Winfried Egbert, der seid 1998 das Amt des 1. Vorsitzenden bekleidet – grünes Licht von der Stadt Emsdetten. So konnte der Anbau rechtzeitig zum Vereinsjubiläum fertiggestellt werden.
An dieser Stelle möchten wir stellvertretend für den Verein – den vielen Trainern und Betreuern der Schüler- und Jugendmannschaften für ihr Engagement besonderen Dank aussprechen. Ohne sie währe die bisher so positive Entwicklung der DJK Fortuna Emsdetten nicht möglich gewesen.
Hervorzuheben ist ferner die langjährige Tätigkeit des (Spieler-) Trainers der “Zweiten“, Uwe Schwarte. Obwohl er häufiger Spieler an die 1.Mannschaft abstellen muss, gelingt es ihm immer wieder, sich selbst und sein Team zu motivieren.
Eine besondere Leistung vollbrachte in seinem ersten Jahr als Trainer der “Dritten“ Wolfgang Hähnel, der seine Mannschaft im Jubiläumsjahr zur Meisterschaft und somit in die Kreisliga B führte.